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Studie: Hochsensible Hunde und Menschen – wenn feine Wahrnehmung Verhalten prägt

  • Autorenbild: Doris
    Doris
  • 1. Okt.
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Okt.

Wissenschaftliche Studie: Manche Hunde reagieren feiner auf ihre Umwelt als andere – sie nehmen Geräusche, Stimmungen und Veränderungen intensiver wahr. Eine groß angelegte Untersuchung der Universität Bern zeigt: Dieses Persönlichkeitsmerkmal, bekannt als Hochsensibilität, prägt nicht nur das Verhalten der Tiere, sondern auch die Beziehung zu ihren Menschen.


Graue Perserkatze liegt seitlich und schaut kritisch in die Kamera – Symbolbild für Hochsensibilität bei Tieren und die feine Spiegelung ihrer Menschen.
Hunde als emotionale Wesen nehmen Stimmungen von Menschen auf

1. Einleitung: Wie hochsensible Menschen und Hunde (bzw. Tiere) verbunden sind


Manche Hunde - und natürlich auch manche Katzen sowie Individuen anderer Tiergattungen - wirken wie „feine Seelen“: Sie reagieren sofort, wenn ein neuer Gegenstand in der Wohnung steht, wenn draußen ein ungewohntes Geräusch ertönt oder wenn die Stimmung der Bezugsperson traurig ist.


Lange war dies eher eine "gefühlte" Beobachtung von Menschen, doch mittlerweile bestätigt die Forschung, dass es sich dabei um ein eigenständiges Persönlichkeitsmerkmal handeln könnte.


Eine groß angelegte Untersuchung von Bräm Dubé und Kolleg:innen (2020) an der Universität Bern zeigt:

Hunde können hochsensibel sein – ähnlich wie wir Menschen.

Die Wissenschaft spricht in diesem Zusammenhang von Sensory Processing Sensitivity (SPS), zu Deutsch „Sensitivität in der Reizverarbeitung.


Dieses Merkmal beschreibt eine tiefere Aufnahme und Verarbeitung von Eindrücken, eine gesteigerte Aufmerksamkeit für feine Veränderungen und eine starke emotionale Reaktion auf Reize. Während hochsensible Menschen seit den 1990er-Jahren im Interesse der Forschunliegen, weist die Schweizer Studie nach, dass auch unsere Hunde diese feine Wahrnehmung besitzen.



2. Die Studie: Hochsensible im Spiegel der Wissenschaft

a) Umfrage mit über 3.600 Besitzer:innen von Hunden


Für die Untersuchung wurden mehr als 3.600 Hundebesitzer:innen befragt – eine beeindruckend große Stichprobe, die belastbare Ergebnisse liefert. Fast die Hälfte der Halter:innen berichtete von Verhaltensproblemen bei ihren Hunden. Interessanterweise zeigte sich ein klarer Zusammenhang: Je höher die Sensibilität eines Hundes eingeschätzt wurde, desto häufiger empfanden die Besitzer:innen bestimmte Verhaltensweisen als problematisch.


Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:


  • 42 % der Befragten gaben an, dass ihre Hunde Verhaltensprobleme haben.

  • Sensible Hunde (mit hohem cSPS-Wert) wurden deutlich häufiger mit Schwierigkeiten beschrieben.

  • Auch die Persönlichkeit der Halterin spielte eine Rolle: Wer selbst hochsensibel ist, berichtete öfter von Problemen.

  • Besonders kritisch war ein Missverhältnis – etwa, wenn der Hund sensibler war als die Halterin.


Dazu nachfolgend.


b) Persönlichkeitsmerkmal des Hundes


Es wurde deutlich: Hochsensibilität ist kein „Fehler“ im Verhalten des Hundes,

sondern ein Persönlichkeitsmerkmal, das den Alltag prägt.

Ein besonders sensibler Hund kann sich schneller überfordert fühlen, braucht länger, um Stress zu verarbeiten, und reagiert intensiver auf Stimmungen im Haushalt.


c) Persönlichkeit des Menschen


Die Untersuchung zeigte auch, dass die Persönlichkeit der Halterin selbst eine wichtige Rolle spielt. Menschen, die sich als hochsensibel einschätzen, berichteten häufiger von Schwierigkeiten mit ihren Tieren.


Besonders bedeutsam war, dass ein Ungleichgewicht die Herausforderungen verstärkte:

War der Hund sensibler als sein Mensch oder umgekehrt, traten öfter Spannungen auf.

Die Wissenschaft bestätigt damit, was viele feinfühlige Tierhalterinnen längst spüren –

Tiere spiegeln ihre Menschen.

Entscheidend ist also nicht nur, wie sensibel der Hund ist, sondern auch, wie sehr die Halterin bereit ist, auf ihn einzugehen, seine feinen Schwingungen wahrzunehmen und die gemeinsame Energie bewusst in eine positive Richtung zu lenken.



3. Training und Erziehung: Wenn Sensibilität auf Methoden trifft


Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie war die Frage nach den Trainingsmethoden. Fast alle Halter:innen setzten auf positive Verstärkung – also auf Lob, Zuwendung oder kleine Belohnungen. Doch mehr als zwei Drittel nutzten auch Strafen, bewusst oder unbewusst. Dabei zeigte sich ein deutlicher Trend:

Hunde, die regelmäßig mit positiver oder negativer Bestrafung erzogen wurden, hatten häufiger Probleme.

Besonders hochsensible Tiere reagierten empfindlich, wenn sie mit Ignorieren, Auszeiten oder harschen Korrekturen konfrontiert waren.


Das lässt einen wichtigen Schluss zu: Je sensibler ein Hund ist, desto mehr braucht er Sicherheit, Vertrauen und einen respektvollen Umgang. Während robuste Hunde vielleicht noch mit Druck umgehen können, führt dies bei feinen Tieren schnell zu Überforderung. Positive Verstärkung, Ruhe und liebevolle Klarheit sind hier der Schlüssel.


Hier der Link zur Original-Studie:  Studie aus Bern



4. Emotionale Ansteckung – das unsichtbare Band 🤍


Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist meines Erachtens - neben der Erkenntnis, dass auch Hunde hochsensible sein können natürlich - , dass die Verbindung zwischen Mensch und Tier weit über Training hinausgeht. Hunde reagieren nicht nur auf Reize in der Umwelt, sondern besonders auf die Energie und Emotionen ihrer Halterin. Stress, Anspannung oder Traurigkeit übertragen sich unmittelbar –

denn feinfühlige Tiere lesen diese in uns wie in einem offenen Buch.

Dieses Phänomen nennt die Forschung emotionale Ansteckung. Wer selbst hochsensibel ist, kennt es gut: Die Stimmung anderer Menschen wirkt unmittelbar, und das eigene Nervensystem reagiert darauf. Bei Hunden - und natürlich auch bei Katzen und anderen Tierarten - passiert genau das Gleiche. Ein hochsensibles Tier spiegelt die innere Verfassung seiner Bezugsperson und auch der Personen in der Familie und zeigt so, was im unsichtbaren Feld zwischen allen geschieht.


Das bedeutet auch: Unsere Tiere sind keine passiven Begleiter, sondern Resonanzwesen. Sie nehmen uns komplett wahr – mit all unseren Emotionen, Gedanken und Schwingungen.



5. Bewusste Wege für Balance und Harmonie


Gerade weil emotionale Ansteckung so stark wirkt, ist es entscheidend, wie wir selbst mit unserer Ausstrahlungs-Energie umgehen. Hochsensible Halterinnen haben hier ein Geschenk: Sie erkennen schneller, wenn etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Und sie können lernen, dieses Wissen in positive Veränderung umzuwandeln.

  • Journaling hilft, die eigenen Gedanken und Gefühle klarer zu sehen. Wer regelmäßig schreibt, entlastet nicht nur sein eigenes System, sondern sorgt auch dafür, dass das Tier weniger unausgesprochene Spannungen aufnehmen muss.

  • Meditation bringt innere Ruhe, die unmittelbar auf das Tier übergeht. Viele Halterinnen berichten, dass ihre Hunde oder Katzen sich während einer stillen Meditation ganz nah zu ihnen legen – als ob sie diese Ausstrahlung direkt genießen & aufnehmen.

  • Energiearbeit und Rituale mit Malas, Pendeln oder Visualisierungen klären das Feld, in dem Mensch und Tier sich bewegen. Solche kleinen Rituale sind nicht nur Spielerei, sondern schaffen für hochsensible Tiere spürbar Schutz und Orientierung.

  • Achtsames Training & Spielen schließlich stärkt die Bindung auf sanfte Weise. Ein Tier, das durch positive Verstärkung geführt wird, fühlt sich verstanden und sicher – und das Vertrauen wächst Tag für Tag.



6. Hochsensibilität als Geschenk


Es ist leicht, Hochsensibilität als Schwäche zu sehen, weil sie manchmal Herausforderungen mit sich bringt. Doch die Studie zeigt einen anderen Blick: Hochsensible Hunde bzw. Tiere und Menschen haben eine besondere Fähigkeit.

Sie nehmen Zwischentöne wahr, spüren feine Schwingungen und öffnen Türen zu einer tieferen Verbindung.

Diese Gabe ist eine Einladung, bewusster mit sich selbst und dem eigenen Tier umzugehen.

Denn je mehr Du in Balance bist, desto sicherer fühlt sich Dein Tier.

Und je mehr Dein Tier Dir spiegelt, was es wahrnimmt, desto klarer wird Dein eigener Weg in Achtsamkeit und innere Stärke.



Fazit: Forschung trifft Alltagserfahrung


Die Arbeit von Bräm Dubé et al. belegt wissenschaftlich, was viele Tierhalterinnen längst fühlen: Hochsensible Hunde, Katzen, Pferde & Co. gibt es, und ihre Persönlichkeit prägt die Beziehung zu uns. Sie sind feinfühlige Begleiter, die uns durch ihr Verhalten auf unsere eigene Energie hinweisen.


Das ist eine klare Einladung! Wer die Kraft der Hochsensibilität versteht und bewusst mit ihr arbeitet – durch Selbstreflexion, Meditation, Energiearbeit und liebevolle Erziehung – verwandelt das feine Nervensystem von Mensch und Tier in eine Quelle von Nähe, Vertrauen und Frieden.

und mach´ HIE den Test: Bist Du und/oder Dein Tier auch hochsensibel? 👉 TEST Mensch

Doris Thannhäuser von feinfühligTier mit Katze Miezi und Hund Fanny im Garten

Herzensgrüßen für Dich & Deine Fellnase 🐾🐾


Deine Doris


FeinfühligTier – Herzensbegleitung für eine tiefe Verbindung zwischen Mensch & Tier


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